In der Türkei war Journalismus immer schwierig gewesen!

Ja, es gibt absolut keine Übertreibung in diesem Titel. In der Türkei war Journalismus immer schwierig gewesen! Ich bin einer der Zeugen davon, weil ich 12 Jahre als Journalist in Istanbul arbeitete und persönlich diese Schwierigkeit erlebte. Jetzt sind Türkische Journalisten immer noch eine schwierige Zeit durch. Ich arbeitete als Journalist und Autor seit 30 Jahren. Natürlich will ich für meine Berufskollegen etwas zu tun. Meine journalistische Geschichte ist ein konkretes Beispiel. Deshalb möchte ich hier zuerst meine eigene Geschichte erzählen.

Im 1962 Jahr wurde ich in Erzincan geboren. Sie ist eine kleine Stadt und liegt in Ostanatolien. Ich zog 1977 mit meiner Familie nach Istanbul. Dort besuchte ich das Gymnasium in Tuzla. Im Mai 1980 habe ich dieses Gymnasium absolviert. Im selben Jahr, am 12. September 1980 kam Armee an die Macht.

Im März 1981 wurde ich wegen meiner politischen Einstellungen und Aktivitäten verhaftet. Ich war erst 19 Jahre alt. Nachher lebte ich fünf Jahre lang im einen Militärgefängnis (Metris). Beim Abschluss der Verhandlung wurde ich zu 6 Jahren und 8 Monaten schwerer Gefängnisstrafe verurteilt. Die Zeit, die ich im Gefängnis verbrachte überschritt um vieles mehr die Strafe zu der er verurteilt wurde.

Mein Ziel war es, Journalist und Autor zu werden. Da ich die Zeit, in der ich studieren wollte, im Gefängnis verbracht hatte, suchte ich nach Möglichkeiten ohne einen Abschluss ins Pressemilieu zu gelangen. Und ich hatte auch ein Militärdienst Problem. Zuerst musste ich den Militärdienst zu tun.

Ich machte nicht Militärdienst. In diesem Fall sollte ich die Universität vergessen! Im Oktober 1986 begann ich erstmals als Berichterstatter bei einer Wochenzeitschrift zu schreiben. So arbeitete ich zwischen 1986-1998 in zahlreichen Zeitschriften, Zeitungen, Radios und Verlage.

Aber es war wirklich nicht einfach. Einerseits arbeitete ich in einen riskanten Beruf, andererseits beliebte ich oft arbeitslos. Zwischen 1987-1997 wurden drei-vier Klagen über mich eingereicht. Aber es kam noch schlimmer: Am 1. Mai 1990 war ich auch so wie hunderte andere Journalisten auf den Straßen, um die Veranstaltungen und Feiern zum Tag der Arbeit zu verfolgen. Bei den Eingriffen, die die Polizei dabei unternahm, schlugen mir Polizisten solange mit ihren Knüppeln auf den Kopf bis ich schließlich bewusstlos am Boden liegen blieb. Sehr lange lag ich ohnmächtig auf der Straße. Daraufhin verbrachte ich drei Tage auf der Intensivstation, weitere 11 Tage wurde ich im Krankenhaus Erste Hilfe behandelt.

2000’ne Dogru (Gegen das Jahr 2000), Nokta (Punkt), Yeni Demokrasi (Neue Demokratie), Komün (Kommune)… Ich begann 1992 bei der Tageszeitung Gündem (Tagesordnung), die kurz davor gegründet worden war, zu schreiben. Im Zeitraum, in dem ich bei dieser Zeitung arbeitete, wurden viele meiner Berufs Kollegen umgebracht. Eines Tages wurde das dreistöckige Zeitungsgebäude bombardiert und einem Trümmerfeld gleichgemacht. Ein weiterer Reporter musste bei diesem Anschlag sein Leben lassen.

Im Juni 1992 unterzeichnete ich gemeinsam mit über 160 Schriftstellern und Intellektuellen einen Aufruf. Wir sagten: „Der Bürgerkrieg enden wird!“ Daraufhin wurde ein Verfahren gegen mich eingeleitet, das zehn Jahre dauerte. Während dieser Zeit arbeitete ich weiter in unterschiedlichen Zeitschriften, Zeitungen, Radios und Verlage. (Tageszeitungen: Aydinlik/Helligkeit, Radikal, Demokrasi/Demokratie und Yeni Ufuk/Neuer Horizont. Wochenzeitschriften: Yankı/Echo, Yön/Richtung, Aktüel, Tempo, Jiyana Nu/Neues Leben und Roj/Sonne. Radios: Umut FM, Kent FM, Yön FM.) Nach zehn Jahre und wegen der Aufruf 1992 wurde ich im Jahr 1998 zu einem Jahr Gefängnis und einer Geldstrafe verurteilt.

Deshalb reiste ich am 2. Mai 1998 in Österreich ein. Weil meine ganze Familie seit 1980 Jahr in diesem Land lebte. Journalisten in der Türkei leben nun unter erschwerten Bedingungen. Bis vor ein paar Jahren dachte ich auch wie viele Menschen so: Jetzt gibt es eine neue Türkei. Man kann unmöglich eine Umkehr von Reformprozess machen. Die Türkei öffnet die Tür für ein neues und demokratisches System usw. Aber Leider, es ist nichts passiert, als ich erwartet hatte! Mit EU oder ohne EU ist mir egal, aber will ich eine neue Türkei, weil ich dieses Land wirklich liebe. Sie ist meine erste Heimat. Ich will nicht dort noch mehr ein Dichter der verbotenen Wörter sein. Das ist meine Sehnsucht!

Aus diesem Grund, ich möchte in Solidarität mit den Menschen zu sein, die für eine demokratische und friedliche Türkei kämpfen.