Gedicht | Die mondlosen Nächte

Hüseyin A. Şimşeks erster Gedichtband mit dem Titel “Die mondlosen Nächte der kolonialisierten Städte” kam im Jahr 1991 im Alan Verlag (Alan Yayınları) heraus. Die zweite Ausgabe dieses Buches wurde 2019 von FAM Verlag (FAM Yayınları) erstellt. Das umfangreichste Gedicht mit dem Titel “Die mondlosen Nächte der kolonialisierten Städte”, das den Hauptteil dieses Gedichtbandes darstellt, behandelt die Tragödie der verbotenen und unterdrückten Völker Anatoliens. Zum Beispiel Kurden, Zazas, Assyrer usw.

Die Versen und deren Bildhaftigkeit sind die Ersten Bausteine für ein Gedicht. Um die Perfektheit eines Dichters sehen zu können, muss dieser das Krieterium in der Anwendung des Traumbildes erfüllen. Manche Dichter verwenden ein zwangsmäßiges Traumbild. Das Verbot der Meinungsäußerung lassen auch manchmal die Anwendung des Trugbildes nicht vermeiden.

Aber in der Türkei (und in den 1990ern), die kurdischen oder zazaishen Dichter schreiben in ihren Gedichten, dass sie den Namen ihrer Heimat nicht anwenden können. Also bedeutet dies, dass die kurdischen oder zazaishen Dichter eigentlich die Gedichte der Verbote schreiben. Hüseyin A. Simsek befinden sich auch in der gleichen Situation.

In seinem Buch “Die mondlosen Nächte der kolonialisierten Städte”,sagt Simsek:

Oh du meine traurige Heimat
der Preis für die Aussage deiner richtigen Benehmung
sind diese Massaker…

Da der wahre Name der Heimat verboten ist, ist man gezwungen andern Benehmungen dafür verwenden. Der am Meisten für die Heimat eingesetzte Namen sind Verlorene Heimat, nicht existierendes Land, für ungültig erachtetes Land, ein Land ohne Identität, ein Land dessen Name Verboten ist, ein Land dessen da sein nicht anerkannt wird, Rosenheimat, gesegneter Halbmond, Land der Lieder, Land der Träumer, Schnee strickende Geographie, Seelenland, Zufluchtsort, die gebrochene Hand der Geschichte oder Mezopotannien…  

All diese Benehmungen sind halbe oder unvollständige Ausdrücke. Und noch immer ist es im türkischen Gedicht verboten ein Paar Wörten zu verwenden. Wer dieses tut muss den Preis dafür zahlen, nämlich die dafür verhängten Strafen.